Seminare in Wien und Villach

Erfahrungsebenen

Erfahrungsdimensionen beim holotropen Atmen

Durch eine vertiefte, beschleunigte Atmung und begleitende Musik gelangt der Seminarteilnehmer in einen veränderten Bewusstseinszustand. Dadurch wir der Zugang zu tieferen Schichten des Bewusstseins ermöglicht. In der Folge können beim holotropen Atmen Erfahrungen auf der personalen, der transpersonalen oder der vorsprachlichen Ebene auftreten.

Präpersonale Ebene

Frühe geburtliche oder vorgeburtliche Erfahrungen können tief im Körper verankert sein und durch holotrope Atemarbeit dem Bewusstsein zugänglich gemacht werden

Personale Ebene

Erfahrungen auf personaler Ebene beinhalten biografische Erfahrungen wie Bilder oder Szenen aus der eigenen Biografie sowie Körpererinnerungen

Transpersonale Ebene

Erfahrungen auf transpersonaler Ebene können die Erfahrung von Verbundenheit, Erfahrungen jenseits von Raum und Zeit oder Kosmische Einsichten beinhalten

Der Atem als Tor zu tiefen Ebenen des Bewusstseins

Im Folgenden finden Sie Informationen rund um Erfahrungsebenen beim holotropen Atmen und Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Themen wie ‚Vertrauen in die Führung der Inneren Weisheit‘, ‚Zugang zu Emotionen und Ausdruck‘ und ‚Verarbeitung und Integration frühkindlicher Prägungen‘.

Erfahrungsdimensionen und innere Steuerung des Prozesses

Die Inhalte von Atemerfahrungen können so vielfältig sein wie das Leben selbst. Holotrope Bewusstseinszustände bieten neben der Möglichkeit des Erlebens persönlich-biographischer Inhalte auch Zugänge zum perinatalen (Erinnerungen an Schwangerschaft und biologische Geburt), zum transpersonalen (das historische und archetypische kollektive Unbewusste) sowie zum transkulturellen und mystischen Bereich.

Im Gegensatz zu traditionellen Psychotherapieformen, in denen die kognitive Ebene dominiert, wirkt das holotrope Atmen gleichermaßen auf der mentalen, emotionalen und der körperlichen Ebene. Jede Atemsitzung folgt ihrer eigenen inneren Logik und Dynamik, und ihr Ablauf ist nicht vorhersehbar.

Die Inhalte einer Atemerfahrung können nicht kognitiv gesteuert werden sondern werden von der uns innenwohnenden Intelligenz bestimmt. Manchmal wird diese Instanz auch als das Selbst, die innere Weisheit oder auch als die innere Heilerin bzw. der innere Heiler bezeichnet. Sie kennt uns und weiß genau, wo wir stehen und was wir auf unserem Weg zum gegebenen Zeitpunkt benötigen.

Die Prozesssteuerung durch die innere Weisheit hat den Vorteil, dass wir im Selbsterfahrungsprozess zielsicher und präzise, ohne Ablenkungen oder Umwege zu den aktuell anstehenden Themen geführt werden. Diese innere Instanz bestimmt auch die Intensität, Tiefe und die Ebenen des Erfahrungsprozesses.

Die Innere Weisheit ist grundsätzlich wohlwollend und an unserer Entwicklung und Entfaltung interessiert. Dadurch kann es gelingen, gewohnte Kontrollbedürfnisse und -muster während einer Atemerfahrung zu lockern und uns vertrauensvoll auf der inneren Reise führen zu lassen. Wie beim Erlernen eines Tanzes kann es gelegentlich auch etwas Zeit benötigen, dass sich dieses Vertrauen in die Führung der inneren Weisheit einstellt.

Es ist durchaus ratsam, mit einer Intention zu einem holotropen Atemseminar zu kommen. Gleichzeitig ist es wichtig, keine starre Erwartungshaltung gegenüber einer Atemerfahrung einzunehmen oder gar ein bestimmtes Ergebnis erzwingen zu wollen.

Zugang zu Emotionen, Ausdruck und vorsprachlichen Ebenen

Die Möglichkeit des freien Ausdrucks aufsteigender Emotionen und Impulse ist ein weiterer wesentlicher und sehr wertvoller Aspekt holotroper Atemprozesse. In der Vorbesprechung einer Atemsitzung ermutigen wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich ganz auf den inneren Prozess auszurichten und den auftretenden Impulsen nachzugehen, diese zuzulassen und auszudrücken.

Der holotrope Bewusstseinszustand erleichtert den Zugang zu den eigenen Emotionen, das geschützte und achtsame Setting trägt dazu bei, ihnen Raum und Ausdruck zu verleihen, was schließlich zu immenser innerer Erleichterung führt. Besonders heilsam ist es, schwierige Gefühle zuzulassen und dabei gesehen, angenommen und unterstützt zu werden.

Viele Menschen haben in ihrer Kindheit gelernt, Gefühle zurückzuhalten oder zu unterdrücken, weil es in ihrem Umfeld nicht erlaubt oder erwünscht war, sie offen zu zeigen. Der Begriff Emotion leitet sich vom lateinischen emovere (herausbewegen) ab und weist in seiner wörtlichen Bedeutung auf den impliziten Bedarf an Ausdruck hin.

Zurückgehaltene, heruntergeschluckte oder gar verdrängte Emotionen erzeugen jedoch chronische Spannungen und Stress in uns und verbrauchen große Mengen an Lebensenergie.

Das Freisetzen unterdrückter Emotionen und Gefühle kann beispielsweise zu einem verbesserten psychischen Wohlbefinden führen und aufgestaute Energie freisetzen. Darüber hinaus kann es zu einem tieferen Selbstverständnis und einer Stärkung der Körper-Geist-Verbindung führen.

Kam es bereits in der Zeit vor dem Spracherwerb durch Zufügung oder Vernachlässigung zu seelischen Verwundungen, so ist eine Aufarbeitung auf sprachlicher Ebene geradezu unmöglich. Durch holotrope Bewusstseinszustände können u.a. traumatische Ereignisse aus frühkindlicher Zeit dem Bewusstsein und einer Verarbeitung zugänglich werden. Dazu gehören auch Erfahrungen des Embryos während der Schwangerschaft sowie im Zuge des Geburtsprozesses.

Der Einfluss vorgeburtlicher Prägungen und deren Speicherung im impliziten Körpergedächtnis ist Gegenstand aktueller Forschungen in der Pränatalpsychologie. Nicht selten finden spätere psychische oder psychosomatische Beeinträchtigungen und Störungen ihre Wurzeln in Traumatisierungen jener frühen Zeit und können im Rahmen holotroper Bewusstseinszustände zugänglich gemacht, durchlebt, verarbeitet und schließlich integriert werden.